Der Bundesverband für Fledermauskunde (BVF) und weitere Institutionen haben am 07.04.2020 ein umfangreiches Informationspapier veröffentlicht, um im Rahmen der Coronavirus-Pandemie aufkommenden Vorurteilen gegenüber einheimischen Fledermäusen sachlich zu begegnen.
Die in einer Handreichung zusammengefassten Eckpunkte sind unten aufgeführt. Das ausführliche Informationspapier „Einheimische Fledermäuse und SARS-CoV 2 kann hier heruntergeladen werden.
- Einheimische Fledermäuse sind nicht mit SARS-CoV 2 infiziert.
- Das humane SARS-CoV 2 ist genetisch eng mit Viren von Wildtieren verwandt, der genaue Ursprung von SARS-CoV 2 oder dessen Vorläufer ist nach wie vor ungeklärt.
- Eine Übertragung von SARS-CoV-ähnlichen Viren aus Fledermäusen direkt auf Menschen ist sehr unwahrscheinlich.
- Ein Muster vergangener Zoonosen ist die Bedeutung von Massentierhaltungen (z.B. im Falle der Schweinegrippe) und Wildtiermärkten, auf denen Wildtiere lebend, frisch geschlachtet oder zubereitet zum Verkauf angeboten werden.
- Fledermäuse aufgrund einer vermeintlichen Gesundheitsgefahr zu bekämpfen, ist völlig unbegründet und strafbar.
- DasNaturschutz-Ehrenamt ist mit der universitären und außeruniversitären Forschung eng vernetzt und unterstützt die Wissenschaft.
- Es ist unwahrscheinlich, dass Coronaviren aus Fledermauskot eine unmittelbare Gesundheitsgefahr für den Menschen darstellen.
- Nach bisherigen Erkenntnissen sind bei SARS-ähnlichen Coronaviren immer Zwischenwirte im Rahmen mehrerer zoonotischer Übergänge notwendig, um einen humanpathogenen Erreger entstehen zu lassen.
- Fledermäuse sind weltweit wichtige und unverzichtbare Akteure in Ökosystemen.
- Die Wahrscheinlichkeit von zoonotischen Pandemien kann in Zukunft verringert werden, indem der Naturschutz und Tierschutz verbessert werden.